Immer noch 79 Prozent: Verbrenner-Anteil in deutschen Flotten sinkt zu langsam
Geotab-Umfrage zeigt: Flottenmanager erkennen zwar eindeutige Vorteile von
E-Fahrzeugen, doch Bedenken halten sie von umfassender Elektrifizierung zurück.
AACHEN, Germany, Dec. 05, 2025 (GLOBE NEWSWIRE) -- Eine aktuelle Umfrage * von
Geotab, Anbieter von Lösungen für vernetzte Fahrzeuge, zeigt, dass der Anteil
von Diesel- und Benzinfahrzeugen in deutschen Flotten zwar stetig, aber immer
noch langsam zurückgeht.
Während der Verbrenner-Anteil 2019 noch bei 98 Prozent lag und im Jahr 2023
bei 84 Prozent, ist er in diesem Jahr auf 79 Prozent gesunken. Im gleichen
Zeitraum ist der Anteil der Elektrofahrzeuge ausgehend von zwei Prozent über
acht Prozent auf inzwischen 16 Prozent gestiegen. Hybride spielen mit einem
aktuellen Anteil von fünf Prozent eine eher untergeordnete Rolle.
Gleichzeitig sehen Flottenmanager noch Potenzial für eine stärkere
Elektrifizierung. Rund 30 Prozent der Befragten geben an, dass sie innerhalb
der nächsten fünf Jahre einen Anteil von 50 Prozent Elektrofahrzeugen in ihrer
Flotte erreichen wollen, und weitere 39 Prozent planen, dieses Niveau innerhalb
von fünf bis zehn Jahren zu erreichen. Nur knapp 15 Prozent gehen davon aus,
dass Elektrofahrzeuge in ihrem Fuhrpark langfristig keine dominierende Rolle
spielen werden. Verglichen mit dem aktuellen Anteil von Elektrofahrzeugen ist
das zwar eine deutliche Verbesserung, allerdings werden diese Quoten nicht
ausreichen, um ehrgeizige Klimaziele zu erreichen und sich effektiv auf das von
der EU festgelegten Verbrenner-Aus 2035 vorzubereiten. Das drohende Verbot
scheinen viele Unternehmen noch nicht ernst zu nehmen: So sagen etwa 72 Prozent
der Befragten, das angekündigte Verbot oder ähnliche Regularien hätten keinen
Einfluss auf ihre Elektrifizierungspläne.
Die Branche freundet sich mit der E-Mobilität an – aber langsam
Auch wenn die Elektrifizierungsbemühungen noch mit einem eher gemächlichen
Tempo voranschreiten, erkennen Flottenmanager durchaus auch die Vorteile dieser
Antriebsart. Darunter werden am häufigsten genannt: Umweltauswirkungen (54
Prozent), reduzierte Betriebs-, Wartungs- und Instandhaltungskosten (46
Prozent) sowie die Bewältigung steigender Kraftstoffkosten (30 Prozent). Mehr
als zwei Drittel der Befragten geben an, dass ihnen Nachhaltigkeit generell
wichtig oder sehr wichtig ist.
Investiert wird längst nicht mehr nur in Fahrzeuge: 60 Prozent haben in eigene
Ladeinfrastruktur investiert und 45 Prozent in Solarstromerzeugung. Nur ein
knappes Drittel (32 Prozent) gibt an, dass es keine zusätzlichen Investitionen
gab.
Auf der anderen Seite bestehen weiterhin altbekannte Vorbehalte gegenüber der
Elektromobilität: An erster Stelle steht mit 52 Prozent Zustimmung nach wie vor
die Sorge vor zu geringer Reichweite - allerdings mit sinkender Tendenz: im
Jahr 2023 belief er sich noch auf 60 Prozent. Als weiterer Minuspunkt werden
hohe Fahrzeugkosten aufgeführt (48 Prozent). Dieser Wert hat sich seit 2023
kaum verändert. Lange Ladezeiten werden in diesem Jahr noch von 27 Prozent der
Befragten als Problem wahrgenommen, im Vergleich zu 36 Prozent vor zwei Jahren.
Dass die Vorbehalte abnehmen ist kein Wunder. Schließlich hat sich die
Leistungsfähigkeit von Elektrofahrzeugen in den vergangenen Jahren deutlich
verbessert. Im letzten Jahr ermittelte der ADAC-Autotest bereits eine
durchschnittliche Reichweite von fast 400 Kilometern für E-Autos. Dem gegenüber
steht, dass ein durchschnittliches deutsches Flottenfahrzeug pro Tag im Mittel
nur 131 Kilometer zurücklegt (Quelle: Geotab ).
Zwar zeigt eine frühere Geotab-Studie , dass die „Reichweitenangst“ heute
weitgehend unbegründet ist, doch diese Erkenntnis allein scheint nicht zu
reichen, um die Elektrifizierung spürbar zu beschleunigen. Außerdem stehen
weiterhin die großen Investitionskosten durch die Anschaffung neuer Fahrzeuge
im Raum. 45 Prozent der Befragten würden sich immerhin durch staatliche Anreize
zu einem weiteren Ausbau der E-Mobilität in ihrer Flotte motivieren lassen.
Häufig wird übersehen, dass die Gesamtbetriebskosten (TCO) für E-Modelle in der
Regel geringer ausfallen als bei Verbrennern.
„Unsere Daten zeigen, dass deutsche Flotten auf dem richtigen Weg sind – auch,
wenn das Tempo noch zu wünschen übrig lässt”, sagt Fabian Seithel, Associate
Vice President EMEA Sales bei Geotab. “Die Herausforderung durch hohe
Anschaffungskosten und die Sorge um Reichweite lassen sich gezielt angehen:
Flottenmanager haben die Möglichkeit, Einsatzprofile zu identifizieren, bei
denen Elektrofahrzeuge die erforderliche Reichweite problemlos abdecken, und
können so bereits heute von Vorteilen wie geringeren Betriebskosten
profitieren. Unternehmen, die diese Flottenbereiche priorisieren, können ihre
Elektrifizierungsziele ehrgeiziger verfolgen und gleichzeitig die Vorteile von
E-Fahrzeugen realisieren. Auf diese Weise lassen sich die Kosten für eine
zukünftige Ausweitung der Elektrifizierung effektiv senken.”
Zusatztechnologien werden als Auswahlkriterium wichtiger
Einerseits geben klassische Kriterien bei der Entscheidung für oder gegen ein
bestimmtes Modell noch immer den Ton an: Für zwei Drittel der Befragten sind
Zuverlässigkeit und Qualität das Kriterium Nummer eins. 46 Prozent nennen
attraktive Finanzierungs- oder Leasingkonditionen, 41 Prozent geringe
Gesamtbetriebskosten.
Andererseits nehmen innovative Assistenz- und Sicherheitssysteme eine immer
wichtigere Rolle ein: 53 Prozent der Befragten suchen nach modernen
Sicherheitssystemen über gesetzliche Anforderungen hinaus (53 Prozent),
Technologien, die den Kraftstoffverbrauch verringern oder die Akkulaufzeit
verbessern (46 Prozent) sowie Assistenzsystemen, die das Fahrerlebnis
verbessern, (39 Prozent).
Das Potenzial von Telematiklösungen wird dabei noch deutlich unterschätzt -
insbesondere von kleineren Flotten. So geben nur 10 Prozent der befragten
Flottenmanager an, dass sie aktuell Telematik einsetzen. Dabei kann Telematik
entscheidend dazu beitragen, die passenden Einsätze für Elektrofahrzeuge zu
identifizieren und deren Nutzung zu maximieren. Bereits ab ein bis zwei
Fahrzeugen liefert sie wertvolle datenbasierte Einblicke – etwa zu
Fahrprofilen, Auslastung oder Routenplanung – und unterstützt so eine
effizientere Elektrifizierung der Flotte. Der ROI ist nachweisbar, doch viele
kleinere Flotten schöpfen dieses Potenzial bislang noch nicht aus.
*Methodik
Im Auftrag von Geotab befragte Dataforce im Zeitraum vom 23. September bis zum
24. Oktober 2025 insgesamt 217 Flottenmanager in Deutschland.
Weitere Informationen zu den zitierten früheren Umfragen: [2023]:
https://www.geotab.com/de/presse/e-fahrzeuge-in-deutschen-flotten/ [2019]:
https://www.geotab.com/de/presse/unternehmen-planen-fuhrpark-elektrifizierung/
Über Geotab
Geotab ist ein weltweit führender Anbieter von Lösungen für vernetzte
Fahrzeuge und Asset-Management mit Hauptsitzen in Oakville, Ontario, und
Atlanta, Georgia USA. Unsere Mission ist es, die Welt sicherer, effizienter und
nachhaltiger zu machen. Wir nutzen fortschrittliche Datenanalysen und KI, um
die Leistung und den Betrieb von Fuhrparks zu transformieren, Kosten zu senken
und Effizienz zu steigern. Unterstützt von führenden Expertinnen und Experten
aus den Bereichen Datenwissenschaft und Ingenieurwesen bedienen wir rund
100.000 Kundinnen und Kunden weltweit und verarbeiten täglich 100 Milliarden
Datenpunkte von mehr als 5 Millionen Fahrzeugen. Fortune-500-Unternehmen,
mittelständische Fuhrparks und die größten Flotten des öffentlichen Sektors der
Welt, einschließlich der US-Bundesregierung, vertrauen auf Geotab. Wir
verpflichten uns der Datensicherheit und dem Datenschutz und verfügen über FIPS
140-3- und FedRAMP-Zulassungen. Unsere offene Plattform, unser Ökosystem aus
herausragenden Partnern und der Geotab Marketplace bieten Hunderte von
fuhrparkfertigen Lösungen von Drittanbietern. Dieses Jahr feiern wir 25 Jahre
Innovation. Erfahren Sie mehr unter http://www.geotab.com/de , folgen Sie uns
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GEOTAB und GEOTAB MARKETPLACE sind eingetragene Warenzeichen von Geotab Inc.
in Kanada, den Vereinigten Staaten und/oder anderen Ländern.
Pressekontakt
Romina Dashghachian
Strategic Communications Lead, EMEA
Rominadashghachian@geotab.com
Ein Foto zu dieser Ankündigung ist verfügbar unter:
https://www.globenewswire.com/NewsRoom/AttachmentNg/735de0bc-5b7c-4da8-997d-7df6d5b819d6/de