Eurelectric veröffentlicht Leitlinien für die Optimierung von CfDs zur
Umsetzung der EU-Marktreform
BRÜSSEL, Belgien, March 12, 2024 (GLOBE NEWSWIRE) -- Die Reform der
EU-Strommarktgestaltung steht kurz vor der offiziellen Verabschiedung. Eine
rasche Umsetzung ist jetzt entscheidend, um die Investitionen schnell
anzukurbeln, um Netto-Null zu erreichen und unsere Energiesicherheit zu
gewährleisten, aber es werden weitere Leitlinien für die Gestaltung von
zweiseitigen Differenzverträgen (Contracts for Difference, CfDs) benötigt.
Heute werden Eurelectric und Compass Lexecon Leitlinien zur Optimierung von
zweiseitigen CfDs vorstellen, um (1) den Ausbau sauberer und erneuerbarer
Energien zu unterstützen, (2) die Verbraucher zu schützen und gleichzeitig die
Vorteile der erneuerbaren Energien direkter zu übertragen sowie (3) die
Liquidität der Terminmärkte zu erhalten.
Die Reform des Strommarktes legt die zweiseitigen CfDs als den einzigen
direkten Preisstützungsmechanismus für neue saubere und erneuerbare Kapazitäten
fest. Da die Mitgliedstaaten einen unterschiedlichen Energiemix haben, kann es
keinen Einheitsvertrag geben, der für alle passt. Dies wirft die Frage auf, wie
dieses Absicherungsinstrument optimal gestaltet werden kann.
„CfDs in beide Richtungen sind ein Gewinn für Produzenten und Verbraucher. Sie
können ein sehr mächtiges Absicherungsinstrument sein, aber auch ein Risiko,
wenn sie nicht richtig konzipiert sind. Unsere Leitlinien zielen darauf ab,
sicherzustellen, dass diese langfristigen Instrumente marktbasiert, freiwillig
und ausgewogen bleiben, ohne den Terminmärkten Liquidität zu entziehen oder die
kurzfristigen Märkte zu verzerren“, so Cillian O'Donoghue, Policy Director von
Eurelectric.
Als langfristiger Vertrag, der auf einem festen Ausübungspreis basiert, können
CfDs den Erzeugern stabile Einnahmen verschaffen, bieten aber wenig Anreize,
die Produktion an kurzfristige Preise und die Nachfrage anzupassen. Um
Versandanreize zu schaffen, können CfDs ein gewisses Maß an Abhängigkeit von
kurzfristigen Preissignalen zulassen, eine gleitende Variable zur Bestimmung
des Basispreises einführen oder die Vergütung an andere Faktoren als die
tatsächliche Erzeugung koppeln, wie z. B. an die Kapazität oder das
Referenzproduktionsprofil des Kraftwerks.
Bei der Festlegung von Vertragsbedingungen wie Ausübungspreis, Laufzeit und
Kündigung besteht eine der größten Herausforderungen in der effektiven
Verteilung der Risiken auf Erzeuger und Verbraucher. Eine stümperhafte
Festlegung des Festpreises kann das Erreichen der politischen Ziele behindern
oder die Kosten für die Verbraucher erhöhen. Die Risiken zwischen den Parteien
sollten sorgfältig abgewogen werden.
CfDs sind nicht das einzige verfügbare langfristige Absicherungsinstrument.
Stromabnahmeverträge (Power Purchase Agreements, PPAs) und maßgeschneiderte
marktbasierte Vereinbarungen sind weitere Instrumente, die ergänzend eingesetzt
werden sollten. Entwickler sollten wählen können, welche Mengen durch CfDs
abgedeckt werden, und zwar durch freiwillige, wettbewerbsorientierte und
marktbasierte Teilnahme.
Eurelectric fordert die EU-Länder auf, diese Leitlinien für eine zügige
Umsetzung der Strommarktreform zu berücksichtigen.
Pressekontakt: Eleonora Rinaldi, +32 473 401 729, erinaldi@eurelectric.org